Während der SuedOstLink nach einem Antrag der Gemeinde als Freileitung errichtet wird, soll der SuedOstLink+, der im Landkreis Börde auf die Trasse des SuedOstLinks stößt, per Erdkabel geführt werden. Hintergrund dafür sind Festlegungen im Bundesbedarfsplangesetz, die seit 2015 die Erdverkabelung für Höchstspannung-Gleichstrom-Übertrag (HGÜ)-Verfahren zum Regelfall machen und nur noch eng begrenzt Ausnahmen zu lassen.
In der Gemeinde Hohe Börde regt sich der Widerstand zu der Unterschiedlichkeit der Verfahren. Hätte sich der Gemeinderat für den SuedOstLink als Freileitung entschieden, wenn damals schon klar gewesen wäre, dass noch eine weitere Trasse als Erdkabel gebaut wird? Nach Aussage des Bauamts stehen die derzeitigen Planungen im Widerspruch zu den bereits in der Vergangenheit erfolgten Stellungnahmen.
Bereits eintreffenden Anfragen zur Aufgrabegenehmigungen für Versorgungsleitungen an der geplanten Übergangsstation von SuedOstLink und SuedOstLink+ bei Niederndodeleben steht die Gemeinde ebenfalls zurückhaltend gegenüber, denn noch ist das Planfeststellungsverfahren für beide Trassen nicht abgeschlossen. Für den SuedOstLink+ ist bisher nur ein Korridor, aber noch nicht der konkrete Verlauf festgelegt. Somit ist auch noch nicht klar, ob beispielsweise Naturschutzgebiete tangiert werden. Wie die Bürgermeisterin der Gemeinde Hohe Börde, Steffi Trittel, erklärt, müssen vor weiteren Beschlüssen des Gemeinderates zum SuedOstLink+ die gesetzlichen Grundlagen geklärt sein.
Um über den Stand der Planungen aufzuklären, machte das 50Hertz-Dialogmobil jüngst schon zum wiederholten Mal in der Gemeinde Hohe Börde Station, diesmal in Niederndodeleben. Verläuft alles nach Plan soll der SuedOstLink 2027 ans Netz gehen, der SuedOstLink+ 2030.