Es war ein denkwürdiger, aber auch ein zukunftsweisender Augenblick, den die Ambrosiuskirche in Klein Santersleben (heute Schackensleben) am 30. September erlebte: Das Gotteshaus wurde entwidmet und einer weltlichen Nutzung übergeben. Viele wollten dabei sein, dementsprechend war die kleine, reich verzierte Kirche bis auf den letzten Platz gefüllt.
Die Entscheidung, die Kirche einer neuen Nutzung zuzuführen, geht bereits auf das Jahr 2012 zurück, als sich die Kirchengemeinden Groß Santersleben und Schackensleben zusammengeschlossen hatten und der Erhalt von drei Kirchen nicht zu stemmen war. Mit einem neuen Funktionsanbau im vierten Bauabschnitt und der künftigen Nutzung als Hochzeits- und Eventkirche sollte dem Verfall und dem Leerstand entgegengewirkt werden. Die Bauarbeiten konnten allerdings erst 2022 beginnen und nun abgeschlossen werden.
Um hier ab dem 1. Januar 2024 standesamtliche Trauungen durchführen zu können, war die Entwidmung der Kirche notwendig. In einem vom Nordgermersleber Posaunenchor begleiteten Gottesdienst nahm Pfarrer Johannes Könitz die Kerzen und das Kruzifix vom Altar, Mitglieder der Kirchengemeinde trugen sie aus der Kirche. Standesbeamtin Ivonne Schwienhagen und Gemeindebürgermeisterin Steffi Trittel präsentierten wenig später das Schild der Standesamt-Außenstelle, das an der Kirchenmauer seinen Platz finden wird.
Doch nicht nur geheiratet werden soll künftig in der schmucken Kirche, hier ist auch Platz für Ausstellungen, Konzerte oder andere soziokulturelle Veranstaltungen. Die einst von der aus Schackensleben stammenden Stefanie Gendera initiierte Ausstellung zu den „Verborgenen Schätzen entlang der Straße der Romanik“ sowie Klarinettenmusik von Tabea Daenecke, Samuel Vater und Uwe Blamberg gaben den Auftakt dazu.