Das Repaircafé Hohe Börde hat mit einem Tag der offenen Tür seine Eröffnung in der Hermsdorfer Kirchstraße 3 gefeiert. Gut sechs Monate nach der Gründungsidee gehen die engagierten Handwerkerinnen und Handwerker an den Start. Das Lob für diese Leistung kommt von allen Seiten.
Großer Bahnhof zwischen Lötstation und Akkuschrauber: Eine Torte von der Stiftung Leben in der Hohen Börde, Respekt und Dank von Gemeindebürgermeister Andreas Burger und von Ortsbürgermeister Dieter Dähnhardt, viel Applaus und Glückwünsche von Freunden, Unterstützern und interessierten Besuchern waren der Lohn für die aufreibenden vergangenen Wochen.
„Ich kenne den Zustand dieser ehemaligen Jugendklubräume vor einem halben Jahr und bin begeistert, was durch die Initiative von Bürgern für Bürger hier seit dem Oktober geschaffen wurde“, lobte Bürgermeister Burger. Auch die Paten vom 1. Magdeburger Repaircafé waren beeindruckt. „Jetzt wollten wir aber endlich die ersten Schrauben drehen“, erklärte glücklich Torsten Barwig, der gemeinsam mit Adrian Koch der Reparatur-Initiative vorsteht.
Der Engagementfond Sachsen-Anhalt (www.nachbarsein.de) hat die Erstausstattung des Repaircafés Hohe Börde gefördert. Die Gemeinde Hohe Börde, die Ortschaft Hermsdorf sowie viele Spenderinnen und Spender haben ermöglicht, die Räumlichkeiten herzurichten.
Entstanden ist durch Eigenleistungen der Engagaierten eine helle moderne, gut ausgestattete Werkstatt, die ab sofort jeweils mittwochs von 14.30 bis 18.30 kleinere Haushaltsgeräte jeder Art annimmt. Im Eingangsbereich ist eine schmucke Bücherecke für Wartende eingerichtet worden. Die Kunden bekommen dazu Kaffee und Kuchen gereicht.
„Erhalten statt entsorgen“ ist Motto des Repaircafés: Die ehrenamtlichen Experten bemühen sich um eine kostenlose Reparatur (ausgenommen sind die Kosten für Ersatzteile) und wirken so der Wegwerfmentalität entgegen. Eine Hausordnung regelt das Prozedere, mit dem sich die „Kunden“ einverstanden erklären müssen. Zu erreichen ist das Repaircafé zu den Öffnungszeiten vor Ort oder per E-Mail unter repaircafe[at]aktivehoheboerde.de.
Was ist ein Repaircafé?
• Rund 1060 Repaircafés sind inzwischen in Deutschland registriert.
• Die Idee: Zu festgelegten Terminen kommen versierte Hobbyhandwerker – meist bei Kaffee und Kuchen - zusammen, um defekte Geräte instand zu setzen. Denn: Oft ist eine Reparatur noch möglich. Der Reparaturversuch lohnt sich allemal: Im günstigsten Fall kann das Gerät ohne Ersatzteile kostenfrei wieder zum Laufen gebracht werden.
• In manchen Fällen werden Ersatzteile benötigt, die bis zum nächsten Repaircafé-Termin besorgt werden müssen. Die Ersatzteile müssen von den „Kunden“ (Besuchern) bezahlt werden.
• Lautet die Fehleranalyse im schlimmsten Fall „irreparabel“, bleibt neben einer neuen Erfahrung das gute Gefühl, eine Reparatur zumindest probiert zu haben.
• Repaircafés können keine Garantie für ein Gelingen der Reparatur geben. Vor der Reparatur wird eine Erklärung zur begrenzten Haftung unterschrieben.